Iris der Sino-Sibirica-Gruppe und die daraus entstandenen Hybriden

 
                 Iris wilsonii                                        Iris delavayi                                       Iris bulleyana                                       Iris clarkei
 

SINO-SIBIRICA- oder CHRYSOGRAPHES-HYBRIDEN (DIPLOID)sind Hybriden mit 2n=40 Chromosomen, die durch Kreuzungen zwischen den in China und Nepal vorkommenden Wildarten Iris chrysographes, Iris delavayi, Iris clarkei, Iris bulleyana, Iris forrestii und Iris wilsonii entstanden sind, wobei die beiden zuletzt genannten Arten gelbe Blütenfarben beigesteuert haben. Iris clarkei ist oft bei der Entstehung heller "Augen" auf den Hängeblättern beteiligt.

Die Iris der Chrysographes-Gruppe werden heute noch als Sibirica-Iris angesehen, obwohl Kreuzungsexperimente und genetische Analysen zeigen, daß sie eine eigene, mit den Sibiricas nicht nahe verwandte Gruppe bilden.

Die Sino-Sibirica-Wildarten sind Pflanzen alpiner bis hochalpiner Wiesen, die immer etwas feucht bleiben. Demgemäß ist ihre Kultur etwas schwieriger als die der im Flachland vorkommenden Sibirica-Iris. In Gebieten mit heißen, trockenen Sommern, wie etwa in weiten Teilen der USA, sind sie nicht leicht am Leben zu halten.  Die durch Kreuzungen zwischen den Wildarten über viele Generationen entwickelten Kultur- formen sind an die Kultur unter mittel- bis nordeuropäischen Klimaverhältnissen bereits recht gut angepaßt und können langlebige Horste bilden. Die Pflanzen benötigen aber immer eine sauren, nie ganz austrochnenden Boden für gesundes Wachstum. Bei der Kultur ist zu beachten, daß die Rhizome der Iris dieser Gruppe recht flach wachsen und häufig sichtbare Wurzelspitzen entwickeln, die von Schnecken sehr schnell abgefressen werden. Das Aufbringen von etwas Komposterde zur rechten Zeit kann verhindern, daß die Rhizome durch Schneckenfraß zum Absterben gebracht werden.

Sino-Sibirica-Kulturformen können Blütenstiele von 35 bis 110 cm Höhe mit zwei bis fünf Blüten pro Stiel hervorbringen.Zur Vermehrung gilt das bei den Sibirica-Iris gesagte. Die Aussaat von Samen aus Samenmischungen, wie sie oft z.B. im GDS-Samentausch angeboten werden, führt meist  zu einer überraschenden Vielfalt von Formen und Farben unter den Sämlingen, sodaß fast immer wertvolle Elitepflanzen ausgelesen werden können.

In den letzten Jahren sind auch tetraploide Sino-Sibirica-Iris der zweiten und dritten Generation gezüchtet worden. Diese Hybriden mit 2n=80 Chromosomen zeichnen sich durch größere, breitere und festere Blüten aus, was gegenüber den diploiden Sino-Sibiricas mit ihren oft etwas weichen, nicht sehr wetterfesten Blüten einen Fortschritt darstellt.

Die Zahl der benannten Kulturformen ist bei den Sino-Sibiricas wesentlich kleiner als bei den eigentlichen Sibirica-Iris. Oft existieren ausge- lesene Sämlinge nur in einem einzigen Garten und werden von dort aus nicht verbreitet.

 

Die folgenden beiden Bildgalerien zeigen Beispiele von Kulturformen der Sino-Sibirica-Iris

Diploide Sorten und Elite-Sämlinge:

 
            Berliner Riese                               Beautiful Fourty                              Berlin Dark Mantle                           Feathered Giant

 
                    Smlg. 284                                         Smlg. 285                                           Smlg. 334                                         Smlg. 761

Tetraploide Sino-Sibirica Iris:

 
           Begin the Beguine                          Smlg. Chryford                                 Smlg. Chryforg                                    Smlg. 841 

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